Was treibt Innovation, was verhindert sie?
Prof. Dr. Mag. Birgit Pikkemaat | Universität Innsbruck
Mal ehrlich, Innovation im Tourismus, vor allem im Bereich Mobilität und Nachhaltigkeit, ist ein sehr spannendes Gebiet und die Frage, was diese vorantreibt bzw. verhindert ist noch interessanter. Will man sich intensiv mit Innovation im Tourismus beschäftigen, braucht es jemanden, der unsere Fragen beantworten kann. Wir haben diesen jemand gefunden und zwar, wie könnte es stimmiger sein, am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus an der Uni Innsbruck. Für Prof. Dr. Mag. Birgit Pikkemaat stellt touristische Innovation einen Schwerpunkt ihrer Forschung dar und sie spricht darüber am 3rd Mobility Forum bei der IONICA in Zell am See-Kaprun.
KOOPERATION – Innovationstreiber Nr. 1
Als Innovationstreiber Nr. 1 nennt Frau Prof. Pikkemaat KOOPERATIONEN, wie meint sie das? In vielen alpinen Destinationen Österreichs ist die STRUKTUR etwas anders als zB in großen Ressorts in Übersee. Eine Vielzahl kleiner Unternehmen dominieren die Tourismuslandschaft und genau aus diesem Grund werden Kooperationen und gemeinsam „an einem Strang ziehen“ zum Schlüssel für Innovation. „Gibt es eine Idee für ein innovatives Projekt, müssen alle Akteure voll dahinterstehen und es geht um die gute Zusammenarbeit, auf allen Ebenen.“ sagt Prof. Pikkemaat und meint weiters, „sind die Kräfte ungleich verteilt und ist ein Big Player gegen ein Projekt, werden innovative Ansätze leider zu oft im Keim erstickt.“
Wie in sehr vielen Bereichen geht es auch bei der Entwicklung innovativer Ideen um eine zugrundeliegende STRATEGIE, die als erster Schritt in detaillierten Teilen entwickelt werden muss . „Ohne strategische Ansätze, wie, wann und von wem ein Projekt entwickelt und bearbeitet werden soll, bleibt der Erfolg meist auf der Strecke.“ Die Entwicklung von Innovationen stellt einen Forschungsschwerpunkt von Frau Pikkemaat an der Universität Innsbruck dar, sie weiß somit, wovon sie spricht, wenn sie behauptet, „eine klare, gut strukturierte Strategie ist ein ebenso wichtiger und unverzichtbarer Innovationstreiber!“
Wodurch wird Innovation verhindert?
Das ist eine ebenso interessante Frage, auf deren Antwort wir sehnlichst warten. Einen kurzen Abriss ihres Wissens hat uns Frau Prof. Pikkemaat ebenso vorab gewährt. „Ideen gibt es mehr als genug, eine Menge innovativer Leute kommen mit teils immens zukunftsträchtigen Ansätzen. Wie diese innovativen Ideen allerdings dann erfolgreich auf den Markt gebracht werden können, steht auf einem anderen Blatt.“ Prof. Pikkemaat ist sich sicher, „der Prozess von der Idee bis zur Umsetzung am Markt ist mitunter die wichtigste Phase von Innovation, hierbei scheitern die besten Ideen und auch hier ist eine klare Strategie und der pure Wille zur Verwirklichung das Um und Auf!“
Das klingt interessant und einleuchtend, wie sich diese Thematik anhand guter Praxisbeispiele darstellen lässt und was das Ganze mit MOBILITÄT IM TOURISMUS zu tun haben kann, das erfahren wir beim Vortrag von Frau Prof. Pikkemaat am 20. Oktober 2020 beim IONICA 3rd Mobility Forum in Zell am See-Kaprun!
Ass.-Prof. Dr. Mag. Birgit Pikkemaat
Die gebürtige Vorarlbergerin ist Ass.-Prof. am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus (Arbeitsbereich: Tourismus und KMU) der Universität Innsbruck und Leiterin des Instituts für innovativen
Tourismus. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Innovationen und KMUs im Tourismus sowie der alpinen Destinationsentwicklung. In aktuellen Projekten beschäftigt sie sich derzeit u.a. mit der Frage wie Familienunternehmen von der Generation Y wahrgenommen werden, wie Corporate Social Responsibilty auf der Destinationsebenen aussehen kann, wie der Tourismus die Lebensqualität beeinflusst oder auch wie sich kleine Schigebiete entwickeln können. Ihr aktuelles Buch „Erfolgreich in den Alpen“ befasst sich mit Perspektiven und Strategien alpinen Tourismus und zeigt erfolgreiche Unternehmensgeschichten aus den Alpen.
„Innovation heisst ständig an Veränderungen zu arbeiten, auch wenn es unbequem wird!“